Was ist eine chronische Nierenschwäche (Niereninsuffizienz)?


Von einer chronischen Nierenschwäche – auch chronische Niereninsuffizienz (CNI) genannt – ist die Rede, wenn die Nieren länger als drei Monate nur eingeschränkt arbeiten oder geschädigt sind.1 Die Funktion verschlechtert sich schleichend über Monate bis Jahre immer weiter. Im Gegensatz dazu tritt eine akute Niereninsuffizienz plötzlich auf, meist als Folge von Infektionen, Medikamentennebenwirkungen oder Kreislaufschocks. Während sich die akute Form oft mit der richtigen Behandlung erholen kann, schreitet eine chronische Nierenschwäche meist fort und ist nicht heilbar.2,3 

Für den Körper hat dies schwerwiegende Folgen, da die Nieren lebenswichtige Aufgaben übernehmen – darunter die Blutreinigung und die Regulierung des Blutdrucks. Durch die eingeschränkte Nierenfunktion sammeln sich Abfallstoffe im Körper an, was unterschiedliche Beschwerden wie Wassereinlagerungen oder verkalkten Arterien zur Folge haben kann. Zudem scheiden die Nieren zu wenig Wasser aus und bilden vermehrt blutdrucksteigernde Hormone, weshalb der Blutdruck ansteigt. 

Ohne Behandlung schreitet die Erkrankung weiter fort und führt im schlimmsten Fall zu einem völligen Verlust der Nierenfunktion (terminales Nierenversagen), bei dem eine Dialyse oder Nierentransplantation erforderlich ist. 

Zahlen rund um die chronische Niereninsuffizienz1

In Deutschland leiden etwa 9 Millionen Menschen an einer chronischen Nierenkrankheit; besonders häufig sind Personen über 60 Jahre betroffen. Rund 100.000 Betroffene sind bereits auf eine Dialyse angewiesen – mit steigender Tendenz. Jährlich werden etwa 2.000 Nierentransplantationen durchgeführt. Fast 27.000 Menschen sterben an den Folgen der Erkrankung.

Ursachen und Risikofaktoren der chronischen Niereninsuffizienz


Person sticht sich mit einem Blutzuckermessgerät in den Finger: Diabetes gilt als Ursache für chronisches Nierenversagen.

Es gibt eine Vielzahl an Erkrankungen, die eine chronische Niereninsuffizienz auslösen können. Zu den häufigsten Ursachen zählen:3  

  • Bluthochdruck (Hypertonie) 
  • Diabetes mellitus 

Wichtig für Diabetiker!

Etwa 40 bis 50 Prozent der Diabetiker entwickeln eine Nierenschädigung, da hoher Blutzucker die Nierenfilter (Glomeruli) schädigt und die Durchblutung verschlechtert.2 Um es nicht so weit kommen zu lassen, sind regelmäßige Kontrollen essenziell.

Weitere Ursachen, die für eine chronische Nierenschwäche infrage kommen, sind:2 

  • angeborene Nierenerkrankungen wie Zystennieren 
  • medikamentöse Schädigungen, beispielsweise durch die längere Einnahme von Schmerzmitteln gegen Kopf- und Gliederschmerzen 

Auch Übergewicht kann ein Risikofaktor für eine chronische Nierenerkrankung sein. Fettgewebe setzt bestimmte Stoffe frei, die Entzündungsprozesse fördern und die Nieren zu einer übermäßigen Filtration anregen. Langfristig kann dies die Nierenkörperchen schädigen.2  

Symptome: Wie lässt sich eine chronische Niereninsuffizienz erkennen?


In den frühen Stadien verursacht eine chronische Nierenschwäche meist keine spürbaren Beschwerden, da die Nieren trotz eingeschränkter Funktion das Blut weiterhin ausreichend reinigen. Dieser Zustand kann über Jahre stabil bleiben.  

Erst bei fortschreitender Verschlechterung der Nierenfunktion, wenn der Körper zu wenig Wasser ausscheidet und sich Stoffwechselabbauprodukte im Blut bilden, treten Beschwerden auf, die den gesamten Körper betreffen können. Dazu gehören beispielsweise:  

  • Bluthochdruck 
  • Wassereinlagerungen (Ödeme), zum Beispiel an den Beinen oder im Gesicht 
  • Müdigkeit 
  • Antriebslosigkeit 
  • Blässe 
  • Magen-Darm-Beschwerden wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen 
  • Lähmungserscheinungen  
  • Muskelschwäche und -krämpfe 
  • Appetitlosigkeit und damit einhergehender Gewichtsverlust 
  • Konzentrationsschwierigkeiten 
  • Atemnot 

Stadien der chronischen Niereninsuffizienz


Die chronische Niereninsuffizienz wird in 5 Stadien unterteilt.4 Die Einteilung erfolgt unter anderem nach der Berechnung der glomerulären Filtrationsrate (GFR).5 Dieser Wert gibt an, wie gut die Nieren das Blut reinigen und Abfallstoffe mit dem Urin ausscheiden. Ein gesunder GFR-Wert liegt zwischen 95 und 110 Milliliter pro Minute (mL/min) – das bedeutet, dass die Nieren in dieser Zeit mindestens 95 Milliliter Blut von Kreatinin, einem Abfallprodukt des Stoffwechsels, filtern.

Infografik zeigt die 5 Stadien der chronischen Niereninsuffizienz und deren Auswirkung auf die Nieren.

Stadium 1 (>90 GFR):  

  • Auch wenn der GFR-Wert noch in einem normalen Bereich liegt, lassen sich erste Anzeichen einer Nierenschädigung im Urin feststellen. 
  • Betroffene verspüren noch keine Beschwerden  
  • Die gesunden Nierenbereiche sorgen dafür, dass die Gesamtfunktion weiterhin erhalten bleibt. 

Stadium 2 (60-89 GFR):  

  • Es liegt eine leichte funktionelle Nierenschädigung vor.  
  • Auch Stadium 2 bringt noch keine spürbaren Symptome mit sich.  

Stadium 3 (30-59 GFR):  

  • Die Nierenfunktion ist mäßig eingeschränkt.  
  • Es können sich erste Beschwerden wie Müdigkeit oder eine eingeschränkte Leistungsfähigkeit zeigen. 

Stadium 4 (15-29 GFR): 

  • Die Nieren arbeiten nur noch eingeschränkt. 
  • Stärke Symptome wie Übelkeit, Appetitlosigkeit, Juckreiz und Schmerzen treten mitunter auf. 
  • Bluthochdruck sowie Wassereinlagerungen, beispielsweise in den Beinen oder im Gesicht, sind möglich.  
  • Die unzureichende Ausscheidung harnpflichtiger Stoffe kann die Funktion von weiteren Organen und des gesamten Körpers beeinträchtigen. 

Stadium 5 (<15 GFR): 

  • Im Endstadium sind die Nieren nicht mehr in der Lage, das Blut ausreichend zu reinigen.  
  • Es droht eine fortschreitende Urinvergiftung (Urämie) durch die Ansammlung harnpflichtiger Substanzen. 
  • Die Nierenfunktion muss über Dialyse (künstliche Blutwäsche) oder eine Nierentransplantation ersetzt werden. 
  • Ohne Behandlung verschlechtert sich der Zustand und führt letztlich zum Tod. 

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei chronischer Niereninsuffizienz? 

Verlauf und Prognose der chronischen Niereninsuffizienz hängen von mehreren Faktoren ab, darunter: 

  • Grad der Nierenfunktionsstörung (GFR-Wert) 
  • Alter des Patienten  
  • Therapietreue und Lebensstil  
  • Begleiterkrankungen wie Diabetes  

Eine frühe Diagnose verbessert die Aussichten, während fortgeschrittene Stadien oft eine Dialyse erfordern. Trotz technischer Fortschritte bleibt das Sterberisiko hoch: Bei jüngeren Dialyse-Patienten ist es 4 bis 7-mal höher, bei über 60-Jährigen sogar 20 bis 30-mal höher als bei gesunden Gleichaltrigen.6 

Diagnose: Wie wird die chronische Niereninsuffizienz festgestellt?


Frau im Labor untersucht die Gewebeprobe auf Niederschädigung: Eine Biopsie hilft bei der Diagnose einer chronischen Niereninsuffizienz.

Da sich die chronische Niereninsuffizienz schleichend entwickelt, bleibt sie meist lange unbemerkt. Häufig wird sie zufällig diagnostiziert, etwa im Rahmen von Routineuntersuchungen bei Bluthochdruck oder anderen Erkrankungen. 

Um eine eindeutige Diagnose zu stellen, führt der Arzt – neben einer körperlichen Untersuchung –weitere Checks durch. Dazu gehören: 

  • Ultraschalluntersuchung: Sie gibt Aufschluss über die Größe der Nieren und deren Beschaffenheit. 
  • Urintest: Zunächst erfolgt ein Urinschnelltest, bei dem Eiweiße und Blutzellen im Urin gemessen werden. Bei auffälligen Werten folgt eine genauere Analyse, da erhöhte Eiweißmengen auf eine Nierenschädigung hindeuten. 
  • Bluttest: Bei einer Blutuntersuchung zeigen erhöhte Kreatinin- und Harnstoffwerte an, dass die Nieren nicht mehr richtig filtern. Da der Kreatinin-Wert allerdings erst spät ansteigt, werden weitere Werte bestimmt, unter anderem die Kreatinin-Clearance, die Glomeruläre Filtrationsrate (GFR) sowie Entzündungsmarker, Blutfette und Elektrolyte. 
  • Biopsie: Die Entnahme einer Gewebeprobe kommt meist dann zum Einsatz, wenn herkömmliche Untersuchungen zur Ursachenforschung kein eindeutiges Ergebnis liefern. Die entnommene Gewebeprobe wird unter dem Mikroskop untersucht, um die Zusammensetzung, Auffälligkeiten und Veränderungen im Nierengewebe zu analysieren. 

Die Diagnose klärt nicht nur das Ausmaß der Nierenschädigung, sondern auch die Ursache der Erkrankung. Nur wenn diese bekannt ist, kann eine gezielte Therapie eingeleitet werden, um das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Nieren bestmöglich zu schützen.

Behandlungsmöglichkeiten bei chronischer Niereninsuffizienz


Eine chronische Niereninsuffizienz ist nicht heilbar, da sich geschädigtes Nierengewebe nicht regenerieren kann. Nur in seltenen Fällen, wenn die Nierenerkrankung frühzeitig erkannt und behandelt wird, kann sich die Nierenfunktion wieder erholen. 

Das Ziel der therapeutischen Maßnahmen ist es, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen und die Nierenfunktion möglichst lange zu erhalten. Die Notwendigkeit einer Nierenersatztherapie (Dialyse oder Nierentransplantation) soll so lange wie möglich vermieden werden. 

Allgemeine Maßnahmen bei einer chronischen Nierenerkrankung

Ärztin misst bei Patientin den Blutdruck: Bluthochdruck sollte bei chronischer Niereninsuffizienz behandelt werden.

Die Behandlung einer chronischen Nierenerkrankung basiert auf mehreren Säulen:7  

  • Ursache behandeln: Häufige Auslöser sind Diabetes mellitus und Bluthochdruck. Eine gute Blutzuckereinstellung und Blutdrucksenkung sind entscheidend, um die Nieren zu entlasten. ACE-Hemmer oder AT1-Blocker werden bevorzugt eingesetzt, da sie nicht nur den Blutdruck senken, sondern auch die Nieren schützen. 
  • Nierenschädigende Substanzen meiden: Dazu gehören unter anderem Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (wie Ibuprofen, Diclofenac), aber auch Nikotin, bestimmte Antibiotika und jodhaltige Röntgenkontrastmittel.  
  • Ernährung anpassen: Eine kontrollierte eiweißarme Diät kann die Anhäufung von Harnstoff und toxischen Abbauprodukten reduzieren und so das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamen. Zudem wird eine Kochsalzrestriktion empfohlen, um den Blutdruck zu senken. 
  • Cholesterin senken: Ein hoher Cholesterinspiegel steht im Zusammenhang mit der Verschlechterung der Nierenfunktion und erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Terminales Nierenversagen: Nierenersatztherapie in Stadium 5

Ist die Nierenfunktion so stark eingeschränkt, dass sich Beschwerden zeigen, ist in der Regel eine Nierenersatztherapie angezeigt. Diese umfasst: 

  • Blutwäsche (Dialyse) 
  • Nierentransplantation 

Als Optimum gilt die Nierentransplantation, allerdings kann es Jahre dauern, bis Betroffene das passende Organ eines Verstorbenen erhalten. Eine Lebendspende, beispielsweise von einem nahen Verwandten, ist meist schneller möglich.

Schon gewusst?

Mehr als 8.000 Menschen warten in Deutschland auf ein Spenderorgan.8 Die meisten Patienten stehen auf der Warteliste für eine Niere: 6.683 Patienten waren es Ende 2022.9 Die Niere ist das am häufigsten transplantierte Organ in Deutschland (1.966 Nieren im Jahr 2022).

Die meisten Patienten, deren Nieren in absehbarer Zeit versagen, werden allerdings auf eine Dialyse vorbereitet. Bei dem umgangssprachlich als Blutwäsche bezeichneten Blutreinigungsverfahren wird die lebenswichtige Funktion der Nieren künstlich übernommen und der Körper von Abbauprodukten des Stoffwechsels sowie überschüssigen Flüssigkeiten befreit.  

Wer auf eine Dialyse angewiesen ist, hat zwei Optionen:  

  • Bei der Peritonealdialyse wird dem Patienten dauerhaft ein Katheter (Schlauch) in den Bauchraum gelegt. Darüber wird die Dialyseflüssigkeit eingefüllt. In Kontakt mit dem Bauchfell, das als natürlichen Filter fungiert, lassen sich Giftstoffe und überschüssiges Wasser entfernen. Die Behandlung kann zu Hause erfolgen. Häufigkeit und Dauer der Dialyse werden individuell an den Patienten angepasst. 
  • Die Hämodialyse benötigt einen stabilen Gefäßzugang (meist arteriovenöser Shunt), über den das Blut gefiltert und zurückgeführt wird. Sie erfolgt 3mal wöchentlich für 4 bis 5 Stunden im Dialysezentrum.10  

Ein Wechsel zwischen den einzelnen Dialyse-Formen ist möglich.  

Manche Patienten verzichten aufgrund von Alter oder Begleiterkrankungen auf die Dialyse, was zu einer schleichenden Vergiftung führt. Ohne Behandlung beträgt die Überlebensdauer nur wenige Monate.11 

Ernährung und Lebensstil bei chronischer Niereninsuffizienz


Verschiedenes Obst und Gemüse wie Äpfel, Karotten und Brokkoli zur Verdeutlichung, dass gesunde Ernährung eine wichtige Rolle bei der Behandlung einer chronischen Nierenschwäche spielt.

Um das Fortschreiten der chronischen Nierenerkrankung zu verlangsamen, sind Patienten angehalten, ihre Ernährung und ihren Lebensstil anzupassen.

Was essen bei chronischer Niereninsuffizienz?

Allgemein gelten für Patienten folgende Ernährungsempfehlungen:  

  • Eine abwechslungsreiche, pflanzenbasierte Ernährung mit viel frischem Obst und Gemüse sollte bevorzugt werden. Als Faustregel sollte mindestens „5 am Tag“ gelten.  
  • Vollkornprodukte liefern wichtige Ballaststoffe, während Milchprodukte den Körper mit Eiweiß, Calcium und Vitamin B2 versorgen.  
  • Fisch (Versorgung mit Jod und Omega-3-Fettsäuren) sowie Fleisch (Eisen) bereichern – in Maßen – den Speiseplan.  

Je nach Krankheitsstadium kann es notwendig sein, die Ernährung in bestimmten Bereichen entsprechend anzupassen. Wichtige Aspekte sind unter anderem:12 

  • Eiweißzufuhr: In den Stadien 1 bis 4 sind 0,8 Gramm Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht empfohlen – dies entspricht der Empfehlung für gesunden Personen. Im Endstadium (ohne Dialyse) variiert der Eiweißbedarf je nach Ernährungsstatus und Aktivitätslevel zwischen 0,6 und 1 Gramm je Kilogramm Körpergewicht. Wer bereits Dialyse erhält, benötigt hingegen mehr Eiweiß – zwischen 1,2 und 1,5 Gramm je Körpergewicht sollten Betroffene aufnehmen.13 
  • Phosphataufnahme: Mit abnehmender Nierenfunktion sind die Organe nicht mehr in der Lage, Phosphat auszuscheiden – der Phosphatspiegel im Blut steigt, was Knochen und Gefäße schädigen kann. Phosphat sollte daher reduziert werden; es steckt beispielsweise häufig in Fertigprodukten.  
  • Kochsalzreduktion: Weniger Salz (besonders bei Bluthochdruck) entlastet die Nieren – in Stadium 5 ist eine streng salzarme Ernährung ratsam.  
  • Trinkmenge: Die allgemein empfohlene Trinkmenge beträgt etwa 1,5 Liter, bevorzugt Wasser und ungesüßte Getränke.14 Bei fortschreitender Erkrankung scheidet der Körper weniger Wasser aus, daher sollte sich die Trinkmenge an der ausgeschiedenen Urinmenge orientieren  plus 0,8 Liter pro Tag bei Peritonealdialyse und 0,5 Liter bei Hämodialyse.15

Achten Sie auf Ihr Gewicht!13

Übergewicht kann nicht nur das Risiko für Bluthochdruck und Schlaganfall erhöhen, sondern auch zu Nierenschäden führen. Daher kann eine Gewichtsabnahme vorteilhaft sein.

In fortgeschrittenen Stadien ist jedoch Untergewicht durch Mangelernährung ein Problem, besonders bei Dialysepatienten. Empfohlen werden täglich 30 bis 40 Kilokalorien pro Kilogramm Normalgewicht (entspricht zum Beispiel bei 70 Kilogramm Normalgewicht 2.100 bis 2.800 Kilokalorien).

Lebensstil bei chronischer Nierenerkrankung anpassen

Ein gesunder Lebensstil ist für Menschen mit chronischer Nierenkrankheit von großer Bedeutung, um das Wohlbefinden zu steigern und das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Wichtige Empfehlungen umfassen: 

  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Bewegung fördert die Herz-Kreislauf-Gesundheit, unterstützt ein gesundes Körpergewicht und verbessert das allgemeine Wohlbefinden. 
  • Verzicht auf Rauchen: Nikotin schädigt die Blutgefäße und kann das Fortschreiten der Nierenerkrankung beschleunigen. 
  • Medikamentenmanagement: Nierenschützende Medikamente sollten regelmäßig eingenommen werden, beispielsweise ACE-Hemmer zur Regulierung des Blutdrucks. Nierenschädigende Arzneimittel (beispielsweise NSAR-Schmerzmittel wie Ibuprofen) sollten hingegen nur nach ärztlicher Rücksprache verwendet werden. 
  • Regelmäßige Kontrollen: Ärztliche Untersuchungen und Blutwerte-Checks helfen, die Nierenfunktion zu überwachen, Folgeerkrankungen frühzeitig zu erkennen und die Therapie anzupassen. 

Es ist ratsam, diese Lebensstiländerungen in Absprache mit medizinischem Fachpersonal umzusetzen, um individuelle Bedürfnisse und gesundheitliche Aspekte zu berücksichtigen.

Häufig gestellte Fragen zur chronischen Niereninsuffizienz


Was ist eine chronische Niereninsuffizienz?

Bei einer chronischen Niereninsuffizienz verschlechtert sich die Nierenfunktion schleichend über Monate oder Jahre. Die Nieren können Giftstoffe und überschüssiges Wasser nicht mehr ausreichend ausscheiden, was im fortgeschrittenen Stadium zu verschiedenen Beschwerden wie Wassereinlagerungen oder Müdigkeit sowie Folgeerkrankungen, beispielsweise Bluthochdruck, führt. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kommt es zu einer schleichenden Vergiftung des Körpers und die Patienten sterben.

Wie viele Stadien gibt es bei chronischer Niereninsuffizienz?

Die Erkrankung wird in fünf Stadien eingeteilt:3 Während Stadium 1 und 2 oft symptomfrei verlaufen, treten in Stadium 3 und 4 erste Beschwerden auf. In Stadium 5 (terminales Nierenversagen) ist die Nierenfunktion so stark eingeschränkt, dass eine Nierenersatztherapie (Dialyse oder Nierentransplantation) erforderlich ist.

Welche Symptome treten bei chronischer Niereninsuffizienz auf?

Anfangs treten meist keine Symptome auf, da die Nieren die eingeschränkte Funktion noch ausgleichen können. Schreitet die Niereninsuffizienz weiter fort, kommt es zu ersten Beschwerden, die sich am ganzen Körper bemerkbar machen können: Möglich sind Müdigkeit, Blässe, Wassereinlagerungen (Ödeme), Bluthochdruck, Übelkeit, Muskelkrämpfe und Atemnot.

Wie behandelt man eine chronische Niereninsuffizienz?

Die Behandlung zielt darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung zu verlangsamen. Dazu gehören Blutdruckkontrolle, Blutzuckerregulierung, nierenschonende Ernährung, Vermeidung schädlicher Medikamente und ein gesunder Lebensstil. Im Endstadium muss die Nierenfunktion durch Dialyse (künstliche Blutwäsche) oder eine Spenderniere (Nierentransplantation) ersetzt werden.

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Tanja Albert Von der Schülerzeitung übers Journalismus-Studium in die Online-Redaktion von kanyo® - Tanja Albert hat das Schreibfieber gepackt. Gemischt mit ihrem Interesse für Ernährungs- und Gesundheitsthemen stürzt sie sich Tag für Tag in die medizinische Recherche - und bringt das Ganze auch in die Sozialen Netzwerke, nämlich als Social Media Managerin. Tanja Albert Medizinredakteurin kanyo® mehr erfahren
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